Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht...

Am Buß- und Bettag befand sich unter den Gottesdienstteilnehmern die Ausländer- und Integrationsbeauftragte des Vogtlandkreises, Frau Veronika Glitzner. In ihrem Vortrag nach dem Gottesdienst erfuhren die Anwesenden mehr über deren Arbeit und wie man als Christ helfen kann.

Am Mittwoch, dem 18.11.2015, dem diesjährigen Buß- und Bettag, versammelten sich die Geschwister der Gemeinde Plauen zunächst wie gewohnt zum Gottesdienst. Da der Bußtag in Sachsen gesetzlicher Feiertag ist, begann der Gottesdienst um 9:30 Uhr. Er wurde von Bezirksevangelist Hans Franz geleitet. Unter den Gottesdienstteilnehmern befand sich auch die Ausländer- und Integrationsbeauftragte des Vogtlandkreises, Frau Veronika Glitzner.

Zu Beginn seiner Predigt erinnerte der Bezirksevangelist noch einmal an den vom Stammapostel erst drei Tage zuvor gehaltenen Gottesdienst in Zwickau. Dort hatte der Stammapostel sinngemäß gesagt, dass es in unseren Reihen keinen Hass geben dürfe. Dies war bereits eine erste Einstimmung auf die nach dem Gottesdienst geplante Informationsveranstaltung zur Integration von Asylbewerbern in unserem Umfeld. Diese begann um 11:00 Uhr.

Zirka 120 interessierte Geschwister waren der Einladung zu dieser besonderen Stunde gefolgt. Frau Glitzner gab zunächst in einem 20-minütigen Vortrag einen Einblick in die gegenwärtige Situation der beständigen Zuwanderung von Asylbewerbern im Vogtland. Sie nannte dazu unter anderem aktuelle und künftig prognostizierte Zahlen. Anschließend erklärte die Integrationsbeauftragte das Prozedere der Registrierung in Erstaufnahmeeinrichtungen, das Asylverfahren, an dessen Ende die Rückführung in das Heimatland oder die Integration in Deutschland steht. Schließlich kam sie auf das alle Anwesende interessierende Thema von Hilfsmöglichkeiten zu sprechen. Dazu zählen zum Beispiel das Identifizieren von Wohnraum, die Durchführung von Sprachkursen sowie die vielfältigen Bemühungen um eine Integration in unsere Gesellschaft. Sie empfahl dazu allen ehrenamtlichen Helfern – allein aus versicherungsrechtlichen Gründen –, sich einem Verein anzuschließen. Diese Institutionen sind auch mit den zuständigen Behörden vernetzt, wodurch eine Koordinierung der Hilfsmaßnahmen sichergestellt werden soll. Bevor man ehrenamtlich helfen wolle, müsse man sich aber einige Fragen beantworten, so die Expertin. Dazu zählen:

  • Wo liegen meine Möglichkeiten?
  • Welche zeitliche Verfügbarkeit habe ich?

und – und das ist eine ganz wichtige Frage:

  • Werde ich das Leid, das ich sehe, verkraften können?

Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, spontan zu helfen. Hierzu zählen Geldspenden, Sammlungen von Kleidung und Spielzeug oder Hygieneartikeln. Schließlich gehe es einfach auch nur um das Nahe-Sein bei einer Tasse Kaffee oder einem Spaziergang mit Asylbewerbern, da diese Menschen insbesondere in den Erstaufnahmeeinrichtungen oft zum Nichtstun verurteilt seien.

Im Anschluss an diese Ausführungen folgte eine mehr als halbstündige Fragerunde. Auch berichteten Geschwister über erste Kontakte und positive Erlebnisse in einer Erstaufnahmeeinrichtung.

Am Ende dieser Zusammenkunft wurde Frau Glitzner herzlich für ihr Kommen gedankt. Ziel dieser Veranstaltung war es, Vorurteile und Ängste abzubauen und an deren Stelle Möglichkeiten zur konkreten Hilfe aufzuzeigen, so wie der Schreiber des Hebräerbriefes es den Christen vermittelt: „Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“ In diesem Sinn bildete das bekannte Zitat des Dichters Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ den Schlusspunkt der einstündigen Veranstaltung.

Text: K.T. / Fotos: K.Mr.