Voneinander lernen - miteinander leben

Bereits Ende des Jahres 2008 griff der Vorsteher der Gemeinde Plauen den Gedanken unseres Bezirksapostels auf, mit Senioren und Jugendlichen gemeinsame Zusammenkünfte durchzuführen. Diese sollen dazu beitragen, dass sich das Verständnis füreinander weiter entwickelt.

Plauen. Bereits Ende des Jahres 2008 griff der Vorsteher der Gemeinde Plauen den Gedanken unseres Bezirksapostels auf, mit Senioren und Jugendlichen gemeinsame Zusammenkünfte durchzuführen. Diese sollen dazu beitragen, dass sich das Verständnis füreinander weiter entwickelt.

Ziel der im Plauener Kirchenbezirk erstmalig unter diesem Gesichtspunkt stehenden Begegnung zwischen Senioren und Jugendlichen war, dass die Gruppen voneinander erfahren sollten, wie ihre Zusammenkünfte verlaufen. Ca. 70 Interessierte hatten sich zu diesem Zweck am Nachmittag des 7. Februar 2009 in der Plauener Kirche eingefunden. Im Kirchenschiff waren Tische und Bänke aufgestellt worden, so dass jeder ein Plätzchen fand. Evangelist Karsten Treiber begrüßte die Anwesenden, darunter den Bezirksältesten Thomas Blank, herzlich. Er freute sich sehr darüber, dass diese Begegnung möglich geworden war.
Nach dem Eingangsgebet erklärte der Bezirksälteste anhand der allgemeinen demografischen Entwicklung, dass es zukünftig in unseren Gemeinden immer mehr Senioren geben wird. Doch die Jugend ist bekanntlich die Zukunft - auch die unserer Gemeinden. Um so wichtiger ist es, dass beide Generationen noch mehr und vor allem verständnisvoller miteinander kommunizieren.

Voneinander lernen...

Das begann im konkreten Fall damit, dass die Jugendlichen zunächst als "aktive Beobachter" dem Seniorenbeisammensein beiwohnten: Sie wurden Zeuge interessanter Gespräche über unseren Glauben. Sie sangen gemeinsam mit den Senioren. Und sie kamen in den Genuss des obligatorischen Kaffeetrinkens, das natürlich nicht fehlen durfte. Die Lieder, die stimmgewaltig erklangen, stammten aus den verschiedenen Liedersammlungen unserer Kirche - so z. B. auch aus dem Kinderliederbuch "Stimmt mit ein". Anfänglich war die Atmosphäre zwar noch ein wenig verhalten. Doch nach und nach lockerte sie sich: Angeregte Gespräche zwischen Alt und Jung entwickelten sich.

Im weiteren Fortgang stellte der Plauener Jugendleiter, Priester Frank Seydel, die im Rahmen des Europäischen Jugendtages geplanten Vorhaben anhand einer Präsentation vor. Viele unserer älteren Geschwister haben diesen Event vorab bereits finanziell unterstützt. Entsprechend neugierig und gespannt zugleich lauschten sie den Ausführungen, um zu erfahren, wofür "ihr Beitrag" u. a. verwendet werden wird.
Und damit war man schon mittendrin im jugendlichen Geschehen. Denn nun ging es darum, wie eine Jugendstunde gestaltet wird. Als Grundlage diente das Thema "Gottesfurcht - was ist das?". In Form eines Frage-/Antwort-Dialoges - geführt von Priester i. R. Günther Rabenstein und Diakon Ronny Glaß - wurden viele Fragen aus der Sicht beider Generationen gestellt und beantwortet.
GOTTESFURCHT ist nicht gleichbedeutend mit Angst. Denn Angst ist ein menschliches Grundgefühl. Es tritt auf, wenn man Bedrohungen der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes erwartet. Gottesfurcht hingegen bedeutet Ehrfurcht. Das ist der höchste Grad der Ehrerbietung. Es ist ein Gefühl der Hingabe an das, was man höher schätzt als sich selbst. Im unumstößlichen Glauben an Gott, in der Achtung seiner Schöpfung und im Einhalten seiner Gebote zeigt sich die Gottesfurcht. Ebenso spiegelt sie sich wider in der Wertschätzung unserer Amtsträger und unserer Nächsten wie z. B. Eltern, Lehrer und Mitmenschen.
Wir alle - gleich welchen Alters - wollen erkennen, dass Gottesfurcht eine Tugend ist, deren Anwendung sich als wahre Lebensweisheit herausstellen wird.

Mit dem gemeinsam gesungenen Lied Nr. 363 aus unserem Gesangbuch "Das sei alle meine Tage" ging diese besondere Begegnung zu Ende.

Mit Sicherheit werden diesem Beisammensein zukünftig noch weitere folgen, denn es hat bei allen Anwesenden positive Resonanzen hervorgerufen, die es nun in die Breite zu tragen und zugleich zu vertiefen gilt.

Text/Fotos: K.Mr.

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